Brücke für einmal grandiose Konzerthalle

«Concertobruggo», das hat sich in den Köpfen des Pubikums gut eingeprägt. Ein spezieller Anlass der Kultur Region Luzern, über alle Gemeindegrenzen und Brücken hinweg einladend, war angekündigt. «Concertobruggo~> wurde am letzten Samstag auf der alten Brücke nicht bloss zu einem historischen, sondern zu einem Kulturanlass der Topklasse. Die alte Brücke avancierte zur einmaligen Konzerthalle (in der jeweils Moderator Godi Amstutz treffend zu begrüssen verstand), um die einige Besucherinnen und Besucher einmal mehr Rothenburg beneideten. Ab vormittäglichem Beginn bis zum abendlichen musikalischen Feuerwerk bildete sich zum Angebot ein grossartiger Besucheraufmarsch mit fliessendem Wechsel


Villa Kunterbunt, zumal etwas Villa Durchzug doch urgemütlich, so liess man sich in der Moderatorensprache einstimmen. Während 14 Stunden eine Vielfalt an auftretenden Gruppen mitzuerleben, war bemerkenswert und löste bei vielen auch Bewunderung über das einheimische Kulturpotenzial mit zahlreichen Stilrichtungen aus. Bekannte oder weniger bekannte, auf dieses «Concertobruggo» hin exklusiv gebildete Gruppen aus Profis und Amateuren verdienten sich grossen Beifall, viele Lorbeeren und positive Echos.

Der Kulturanlass kam bis auf den i-Punkt abgerundet daher. Verweilen und Geniessen weckte auch das Bedürfnis nach einem kulinarischen Schmaus. Private Initianten (Gourmet Club, Chevy-Freunde und Familie Stirnimann) wussten allfälliges Manko mit Spezialitäten zu decken. A/s Attraktionen nahmen sich dabei die in Aktion gebrachte «Dampfchochi» aus dem Ersten Weltkrieg sowie das bemerkenswert ausstaffierte erste Rothenburger Feuerwehrfahrzeug aus.


Die Herzen der OK-Leute um Urs Wigger schlugen von Stunde zu Stunde höher. Das Fazit war für Urs Wigger leicht zu ziehen: Überwältigt vom Besuch und erfreut, wie die Vielfalt an Dargebotenem aufgenommen wurde. Ihm ging ein «grandissimo concertobruggo» durch den Kopf. Und weshalb, das fragten sich verschiedene Besucher zurecht, eigentlich nicht ein Da capo in einem festzulegenden Jahresturnus.

Bericht: KURT BERNHARD (Die Region, 4. September 2003)
Interview «DIE REGION» mit
Urs Wigger, Präsident Kunst- und Kulturkommission Rothenburg
Ein neuer Event der besonderen Art

Die Kulturregion Luzern will verstärkt in Erscheinung treten. Nicht als Konkurrenz zur Stadt, sondern in Ergänzung und mit verbindender Absicht. Rothenburg führt Ende August unter Concertobruggo einen speziellen Kulturevent durch. Deshalb befragte die Region dazu Urs Wigger.

DlE REGION: Wie kommt Rothenburg zu einem Platz in Kultur Region?
Urs Wigger: Rothenburg zählt zur Regionalkonferenz Kultur, der weitere elf Gemeinden (darunter auch Emmen, Littau, : Malters und Schwarzenberg) angehören. Es sind Agglogemeinden, welche dem Trägerverein Theater Luzern beigetreten sind.

Welches ist der Grundgedanke des Projekts «Kulturregion Luzern»?
Im Zentrum steht die Idee, mit Auftritten auch die vielfältige Kultur der Gemeinden sicht- und erlebbar zu machen, Verbindungen zu schaffen und zu stärken. Die Region soll präsentiert und positioniert werden. Das können Anlässe fürs Herz, Gemüt, zur Freude oder alsPlausch sein. Die Gemeinden zeigten Interesse dafür und begann mit der Planung. Es sind verschiedene Projekte im Entstehen.

Wie kam die Idee von Concertobruggo zustande?
Der Auftrag bestand darin, etwas Typisches, Eigenständiges der Gemeinde umzusetzen. Innerhalb der Kunst- und Kulturkommission hat man sich Verschiedenes überlegt und einigte sich auf die alte Brücke als Veranstaltungsort. (Es hätte auch andere Orte gegeben, wie Flecken, Bertiswil oder Rüeckringen.) Dieser Ort hat ja an sich auch etwas Verbindendes. Andere Gemeinden werden andere Ideen verwirklichen (Ausstellung, Markt).

Wer kann am Concertobruggo mitmachen und auftreten?
Es ist das Hauptanliegen, die gesamte Bevölkerung einzubeziehen. Der eine Teil ist Musik verschiedener Stile. Es können bestehende, früher bestandene oder ad hoc gebildete Gruppen, Musiker und Musikerinnen (Laien oder Berufsmusikerj aus Rothenburg und der benachbarten Gemeinde Emmen sein, die hier auftreten. Zu jeder Stunde soll der jeweilige Auftritt (zirka 45 Minuten lang) zu einer neuen Oberraschung werden. Als Gegenstück dazuifiihlen wir auf Leute wie Hobbyköche odir sonst kreativ Tätige, die Esswaren oder sonst eine Spezialität anbieten können. Sie würden die Leistung allerdings auf eigene Rechnung erbringen.

Gibts Gagen für die Auftritte?
Wir können nicht Geld ausschütten. Kulturaustausch steht für uns im Vordergrund. Wir bekommen Kultur, geniessen Kultur und werden als Entschädigung auch wieder Kultur bieten (das kann eine Schiffffahrt- oder Bergfahrt oder sonst eine Gegenleistung sein).

Wann findet Concertobruggo statt und dauert dies den ganzen Tag?
Der Anlass findet am Samstag, 30. August 2003 statt. Der Beginn ist frühestens ab 10 Uhr vorgesehen. Das Ende kann möglicherweise in den späteren Abend- oder Nachtstunden sein.

INTERVIEW: KURT BERNHARD (Die Region, 31. Oktober 2002)